Durch eine im Jahr 2010 neu entwickelte Bergemethode, entwickelt von der Crew des Christophorus 9 gemeinsam mit der Berufsfeuerwehr Wien, ergibt sich die Möglichkeit, in Gewässern verunfallte Personen nicht nur zu orten und zu behandeln, sondern auch zu retten. Das Einsatzgebiet ist Wien und das angrenzende Niederösterreich (Randgemeinden).
Voraussetzungen
Anforderung der Leitstelle Wien oder von Notruf NÖ zu einer Wasserrettung in freiem Gewässer (Donau, Alte und Neue Donau, Schotter- bzw. Badeteich) mit Status des Patienten im oder unter Wasser. Der NAH muss sich im Großraum Wien befinden, damit die Aufnahme des Einsatztauchers sinnvoll ist. Bei Unklarheiten sind Details zwischen Leitstelle und NAH- Besatzung vor dem Einsatz abzuklären.
Wichtig: es ist durch die Leitstellen zu beurteilen, ob die Voraussetzungen für eine Wasserbergung zutreffen (Größe des Gewässers, Person noch im und nicht außerhalb des Wassers).
Alarmierung des NAH bzw. Alarmierung des Tauchers
Der NAH wird durch die Leitstelle normal mittels Pager alarmiert, wobei die Leitstelle zusätzlich den NAH informiert, dass es sich bei dem Einsatz um eine Wasserbergung handelt. Der bereitstehende Einsatztaucher der Wiener Berufsfeuerwehr wird von der NAH- Besatzung (Pilot oder HCM) über Handy unmittelbar nach dem Alarm bzw. vor dem Start des NAH alarmiert. Dazu gibt es ein Bereitschaftshandy der Feuerwehrtaucher in der Hauptfeuerwache Leopoldstadt, dessen Nummer sowohl im Pilotenhandy als auch im HCM- Handy unter FW Taucher eingespeichert ist.
Tätigkeiten vor dem Abflug
Der HCM legt das Sicherungsgeschirr an und bereitet die Selbstsicherung vor. Die Einsatzrucksäcke und der Feuerlöscher im Kabinenteil werden auf der Trage festgeschnallt und fixiert. Der Notarzt nimmt am Copilotensitz, der HCM am Sitz des Notarztes Platz. Der Notarzt unterstützt den Piloten bei der Luftraumbeobachtung und meldet alle Gegebenheiten, welche die Sicherheit der Bergeaktion beeinträchtigen könnten.
Anflug zur Abholung des Tauchers
Unmittelbar nach dem Start wird auf TETRA HS-Ost zwischen dem NAH und der Hauptfeuerwache Leopoldstadt kommuniziert (Aufnahme ja/nein, Ortveränderungen, Gefahr in Verzug).
Der HCM bereitet im Flug die Verankerung und die Selbstsicherung vor, sichert alle Gegenstände in der Kabine und bereitet diese für die Wasserbergung vor.
Abholung des Tauchers
Der Einsatztaucher, der sich in permanenter Bereitschaft auf der Hauptfeuerwache Leopoldstadt befindet, wird in voller Montur (Anzug, Flossen und Luft für 10 Minuten) am Landeplatz gegenüber der Hauptfeuerwache im Elisabeth-Ben-David-Hindler-Park aufgenommen. Für die Aufnahme des Tauchers sind etwa fünf Minuten erforderlich, 3-4 Minuten Anflug zum Elisabeth-Ben-David-Hindler-Park (Aufnahmelandeplatz gegenüber der Hauptfeuerwache) und ca. eine Minute fürs Einsteigen.
Wasserrettungsverfahren
- Der Taucher wird in unmittelbarer Nähe zum Patienten am Ufer abgesetzt.
- Danach wirft der Flugrettungssanitäter (HEMS) einen offenen Rettungsring in Richtung der verunfallten Person ab. Der Taucher zieht den Rettungsring, der durch ein Seil mit dem Helikopter verbunden ist, über die Schultern des Patienten.
- Durch das Anheben des Hubschraubers spannt sich das Seil zwischen Hubschrauber und Rettungsring und bewirkt ein Zusammenziehen des Rings. Somit ist der Verunfallte fixiert und kann vom Helikopter an der Wasseroberfläche ans rettende Ufer geschleppt werden.
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