Auswahl des Leitsymptoms
Das System beinhaltet ca 160 Leitsymptome und Diagnosen, die je nach Kontext mit einer unterschiedlichen Anzahl von synonymen Begriffen ergänzt sind. Jedem Leitsymptom muss zusätzlich, abhängig vom Patientenzustand, das Attribut „kritisch“ und/oder „unkritisch“ zugeordnet werden. Die Symptome sind nur soweit im Detail ausgeprägt als eine korrekte Klinikempfehlung möglich ist und ersetzt daher auch nicht eine möglicherweise genauere rettungsdienstliche oder notärztliche „Verdachtsdiagnose“.
Es sind 3 Möglichkeiten zur Auswahl vorgesehen:
- Vorschlag aufgrund des Einsatzcodes (falls möglich und sinnvoll)
- Volltextsuche
- Systematik anhand medizinischer Fachgebiete
Vorgehensweise bei mehreren unterschiedlichen Leitsymptomen oder keinem zutreffenden Leitsymptom
In diesem Fall kann möglicherweise kein zutreffender automatischer Vorschlag generiert werden. In Abhängigkeit des Patientenzustandes und des führenden Leitsymptoms muss das Zielkrankenhaus ggf. nach direkter Rücksprache manuell ausgewählt werden.
Auswahl "kritisch" vs. "nicht kritisch"
Die Auswahl erfolgt aufgrund bedrohter Vitalfunktionen ODER einem Zustandsbild, das eine dringende Diagnostik und/oder Intervention erfordert.
Bei Vorliegen folgender Kriterien soll der Patient als kritisch eingestuft werden (keine vollständig Aufzählung):
Airway:
- Bedrohter oder invasiv gesicherter Atemweg (intubiert, LMA, LTS,...)
Breathing:
- beatmet (NIV oder invasiv)
- Respiratorische Insuffizienz
Circulation:
- Neue aufgetretene bedrohliche Rhythmusstörung
- Jede Form von Schock
- nicht kontrollierte/kontrollierbare Blutung
Disability:
- Neu aufgetretenes neurologisches Defizit
- Status epilepticus
Expose:
- nicht beherrschbare Schmerzsymptomatik (VAS >7)
Kritische:r Patient:in unabhängig von Leitsymptomen:
- Schwerwiegender Unfallmechanismus: Sturz aus großer Höhe, Tod eines anderen Fahrzeuginsassen, Herausgeschleuderte Person, Frontalaufprall mit Intrusion > 50cm
- penetrierende Verletzungen in der Rumpf-/Hals-Region
- Frakturen von mehr als 2 proximalen Knochen
- 2.- und/oder 3.-gradige Verbrennung/Verbrühung/Verätzung >10% KOF oder an Hände, Gesicht, Genital
- Inhalationstrauma
- Unterkühlung < 33
- Sepsis
Gefahr der zeitabhängigen, potentiell reversiblen Funktionseinschränkung bzw des Funktionsverlustes:
- Schlaganfall
- Herzinfarkt (STEMI oder NSTEMI mit Instabilitätskriterien)
- Augenverletzung
- potentiell replantationsfähige Amputationsverletzung
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